„Psychosoziale Herausforderung im Jugendalter“ – digitale Kinderschutzkonferenz.

Es ist der 18.11.2020 – COVID-19 ist in aller Munde und hat das gesellschaftliche Leben erneut lahmgelegt. Der Kreisjugendring Nordhausen e.V. als Projektträger der Frühen Hilfen hat sich der aktuellen Situation angepasst und die traditionelle Kinderschutzkonferenz auf eine digitale Plattform projiziert. Diese fand dieses Jahr zum sechsten Mal, in Kooperation mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, dem Landkreis Nordhausen und der Hochschule Nordhausen, statt.

Waren 2018 noch 210 Fachkräfte bei der Präsenzveranstaltung an der Hochschule Nordhausen, folgten in diesem Jahr über 70 Interessierte der digitalen Kinderschutzkonferenz über das Konferenztool „ZOOM“.

Ziel der diesjährigen Veranstaltung war es, Fachkräfte für das Thema „Jugendwohlgefährdung“ zu sensibilisieren und ein grundsätzliches Verständnis und damit einen angemessenen Umgang mit Betroffenen sowie Handlungssicherheit zu geben. Zentrale Frage war daher: „Wie kann ich Heranwachsende in dieser Zeit hilfreich zur Seite stehen? Und was brauchen sie dazu?“.

In Kooperation mit der Hochschule Nordhausen übernahm Prof. Dr. Andreas Seidel, Professur der Sozialpädiatrie, die wissenschaftliche Leitung und Moderation dieser Veranstaltung.

Mit dem Eröffnungsvortrag „Den Schutzauftrag für Jugendliche wahrnehmen“ konnte Imke Mehrkens, aufbauend auf ihrer langjährigen beruflichen Erfahrung in psychosozialen Arbeitsfeldern sowie ihrer Dozententätigkeit im Kinderschutz, einen Ein- und Überblick über Risikofaktoren und Risikoverhalten von Jugendlichen und den daraus ergebenen Herausforderungen für Profis aus unterschiedlichen Disziplinen geben. Denn Jugendliche entwickeln aus unterschiedlichen Gründen ausgeprägte Probleme im Verhalten bzw. Erleben, die so schwerwiegend sind, dass sie dringend einer Reaktion durch die Sorgeberechtigten/Fachkräfte bedürfen.

Im Anschluss fanden in drei parallel laufenden Gesprächsräumen Vorträge zu dem Themen „sexualisierte Gewalt unter Kindern und Jugendlichen“ durch Frau Maren Kolshorn, „Selbstverletzendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen“ durch Franca-Rosa von Sobbe und „Gewaltloser Widerstand – Interventionen, Ideen und Handlungsstrategien für eine gelingende Kommunikation mit herausfordernden Jugendlichen“ durch Frau Carolin Roth statt.