Ein HOCH auf das Ehrenamt in den Frühen Hilfen Nordhausen!
„Irgendwann hat sie gemerkt, dass sie mit der ganzen Situation überfordert ist. Katharina T.* aus Nordhausen muss sich seit einer Weile alleine um ihre drei Kinder kümmern. Nebenbei geht sie auch noch arbeiten und muss sich um den Haushalt kümmern. Zu viel für sie…
Über eine Freundin, die beim Jugendamt arbeitet, sei ihr das Projekt „Baby‘s Alltagshelden“ der Netzwerkstelle Frühe Hilfen vom Kreisjugendring empfohlen worden. Dort engagieren sich aktuell sechs ehrenamtliche Familienbegleiter, die Familien mit Kindern im Alter bis drei Jahre in ihrem Alltag unterstützen. „Das Projekt selbst gibt es schon seit 2012 und wird von der Bundesstiftung Frühe Hilfen finanziell unterstützt“, sagt Netzwerkkoordinatorin Christin John. Das Angebot ist kostenfrei. Die Familien bestimmen selber, wann und wie oft sie die Unterstützung wünschen.
Katharina T. nimmt Kontakt auf, es kommt zum ersten Treffen im Büro im Grimmel 17 mit Christin John. „Ich verschaffe mir bei diesem Erstgespräch stets einen ersten Eindruck der Hilfesuchenden und habe dort schon eine Idee im Kopf, welcher ehrenamtliche Familienbegleiter passen könnte“, erläutert die Netzwerkkoordinatorin.
Ehrenamtseinsatz
Bei Katharina T. kommt es zu einem Kennenlerngespräch mit der Nordhäuserin Gaby Steinmetz. Die 51-Jährige ist selbst Mutter von zwei Kindern – 12 und 29 Jahre alt, und gelernte Erzieherin. „Als ich 2017 verrentet wurde, konnte ich mich nicht damit anfreunden. Ich habe nach einer Beschäftigung gesucht“, erzählt sie. Die Nordhäuserin sucht im Internet und wird schließlich auf einen Aufruf der Frühe Hilfen aufmerksam, die Ehrenamtliche für die Tätigkeit als Familienbegleiter suchen. Ihre Bewerbung ist erfolgreich.
Seit Anfang vergangenen Jahres greift Gaby Steinmetz nun Katharina T. unter die Arme. Zunächst kommt sie zweimal wöchentlich zu ihr, inzwischen unterstützt die Familienbegleiterin die dreifache Mutter einmal wöchentlich für drei Stunden. In dieser Zeit gibt sie Erziehungs- und Haushaltstipps, hat ein offenes Ohr für die Sorgen von Katharina T. und kümmert sich um die drei Kinder, macht mit ihnen Hausaufgaben oder geht auf den Spielplatz.
„Sie ist schon wie eine Mutter für mich, zu der ich großes Vertrauen habe“, sagt Katharina T. über ihre Familienbegleiterin, zu der sie inzwischen ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut hat. Gut findet sie es auch, dass das Projekt völlig losgelöst vom Jugendamt ist und einem nicht in die Erziehung reingeredet wird. „Ich habe das von Anfang an als Unterstützung gesehen“, sagt sie. Doch Christin John weiß, dass nicht alle Mütter bereit sind, Hilfe anzunehmen. „Da ist die Hemmschwelle einfach sehr hoch“, bedauert sie.“
Wünschen Sie sich auch Unterstützung in Form eines Ehrenamt in den Frühen Hilfen? Dann kontaktieren Sie uns.